Eine Geschichte über Kriegsverbrechen, das Schweigen der Nachkriegsgesellschaft, Verdrängung und die Suche nach der historischen Wahrheit. Jürgen Gückel rekonstruiert den einzigartigen Lebensweg Artur Wilkes – seinem ersten Lehrer –, der die Identität seines Bruders Walter Wilke angenommen hat. Artur Wilke, studierter Theologe und Archäologe, war im Dritten Reich der SS beigetreten, nachweislich an Massenerschießungen von Juden beteiligt, galt als gefürchteter Partisanenjäger und wurde nach dem Krieg dann Volksschullehrer. Sein Name ist mit grauenhaften Kriegsverbrechen verbunden, doch zur Rechenschaft gezogen wurde er für seine Taten im Partisanenkampf nie.

Jürgen Gückel zeichnet nicht nur eine spektakuläre deutsche Biografie des 20. Jahrhunderts nach – die Entwicklung eines Intellektuellen zum Täter und die Verneinung jeglicher persönlicher Schuld, das Wegsehen der Gesellschaft. Er zeigt auch auf, wie schwierig das Erinnern ist, wie unterschiedlich Erlebtes bewertet wird und wie schwer die Erarbeitung historischer Wahrheit ist.

Eintritt frei

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PDF-Datei zum Download: Flyer Lesung mit Jürgen Gückel