Führung durch den Experimentellen Botanischen Garten durch Dr. Lars Köhler

Bei einem geführten Rundgang am 20.06.2024 wurden die Aufgaben und Ziele für Forschung und Lehre im Experimentellen Botani­schen Garten erklärt. Der Juni ist einer der blütenreichsten Monate des Jahres, was diesen Rundgang zusätzlich ganz besonders gemacht hat.
Es ging unter anderem darum festzustellen, wie sich Pflanzen verhalten, wenn sie sich in ein feines Netz gehüllt befinden und andere Pflanzen nicht. Das Netz hat zur Folge, dass es nicht zu einer Befruchtung durch Insekten kommen kann. Was im allgemeinen die Zeit des Verblühens hinauszögert. Wir konnten uns bei Bäumen sog. Kästen anschauen, die über Röhren den Zugang zu den Wurzeln ermöglichen. Wir gingen dazu in eine Art Keller, um diese Kästen zu bewundern. Sie waren auch mit Kabeln ausgestattet, um Temperaturmessungen zu ermöglichen. Der Boden in den Kästen hatte die Qualität eines sandigen Bodens. Was regional natürlich so nicht typisch ist. Der sandige Boden soll reproduzierbare Eigenschaften für die Pflanzen mit sich bringen.

Als Nächstes thematisierte Dr. Köhler, wie aufwendig es doch ist, die Erhaltung der Wildkräuter zu betreiben. Mit anderen Botanischen Gärten tauscht man sich kostenlos gegenseitig mit den Samen der Wildkräuter aus. Jedes Jahr werden Wildkräuter neu ausgesät in vielen kleinen Beeten, was wir mit der vielseitigen Pflanzenpracht bewundern konnten. Viele dieser Wildkräuter sieht man kaum noch in der freien Natur, was zur Folge hat, dass Sie teilweise vom Aussterben bedroht sind.

Anschließend gingen wir in ein großes Gewächshaus, das etwas tiefer in der Erde stand. Dort gab es eine Art von Steingarten. Die Steine haben verschiedene Eigenschaften gehabt wie sauer mit einen PH-Wert < 6,5 und basisch PH-Wert > 7,5. Auf diesen Steinen sind verschiedene Wildkräuter gewachsen. Die Pflanzen hatten mitunter sehr interessante Strukturen und kleine Blüten zum Vorschein gebracht.

Wir haben auf dem Gelände auch den gelben Enzian und die Bunte Kronwicke sowie den Punktierten Gilbweiderich bewundert. Das Gelände des Experimentellen Botanischen Gartens ist eindrucksvoll gestaltet mit einem Pavillon und Teich. Alle Pflanzen sind beschriftet.

Es war eine sehr interessante Führung für uns alle.

Der Göttinger Verschönerungsverein übergab als kleines Dankeschön eine Flasche Wein an Dr. Köhler.

Michael Förster