Greta Mindermann-Lynen

Jahrgang 1948
geboren und aufgewachsen in Embsen bei Achim, Landkreis Verden
Im Raum Göttingen lebend (mit Unterbrechungen) seit 1972

Auseinandersetzung mit zunächst analoger Fotografie, auch mit eigenem schwarz-weiß Labor.
Später dann Hinwendung zur digitalen Fotografie.
In den neunziger Jahren Beginn einer eigenen Bildgestaltung der „fotografischen Fundsachen“
mit den Mitteln der Collage, zeichnerischen Eingriffen, sowie malerischen Überarbeitungen.
Hauptwerkzeuge waren und sind dabei immer noch Schere, Klebstoff, Stifte, Pinsel, Farben.

Daneben ab den neunziger Jahren kontinuierliche Weiterbildung und Hinwendung zur Bildhauerei
in Holz und Stein in der Werkstatt „Atelier Steinhaus“ am Atelierhaus Hagenweg 2b in 37081 Göttingen.

Einzel-und Gruppenausstellungen seit 1994

Mitgliedschaften:

  • Künstlergruppe „Kreis 34 Göttingen“, www.kreis34.de
  • Verein „Kunst in der Provinz“, Niedersachsen
  • Künstlerhaus mit Galerie e.V. Göttingen

Über eine Rückmeldung Ihrer Eindrücke meiner Ausstellung im Sinne eines „Gästebucheintrages“
an info@goettinger-verschoenerungsverein.de würde ich mich sehr freuen.

Ihre Greta Mindermann-Lynen

Einführende Worte

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Gäste, liebe Kunstinteressierte,

obwohl das öffentliche, wie auch das kulturelle Leben nun ganz langsam wieder aus dem monatelangen Lockdown erwacht, ist vor allen Dingen vielen Künstlerinnen und Künstlern mit den fehlenden Auftritts- oder Ausstellungsmöglichkeiten ihre Lebensgrundlage genommen worden. Viele haben sich dabei kreativ mit der Situation auseinandergesetzt und neue Möglichkeiten der künstlerischen Präsentation entwickelt.

Auch das Team der TORHAUS-GALERIE hat sich intensiv Gedanken gemacht, wie Veranstaltungen unter den z. Zt. geltenden Beschränkungen realisierbar sein könnten. Abstandsgebote und Hygienemaßnahmen lassen aber nach wie vor eine Nutzung der Ausstellungsräume im Torhaus auf dem Stadtfriedhof leider nicht zu, denn zu aufwändig wären die Zutrittsregelung, die Aufsichts- und Dokumentationspflichten sowie die Desinfektionsmaßnahmen. Dies alles ist mit einem ehrenamtlich arbeitenden Team nicht zu bewerkstelligen.

Es bleibt daher nur erneut die Möglichkeit, die Arbeiten von Greta Mindermann-Lynen virtuell zu zeigen. Die positiven Erfahrungen einer solchen Form der Präsentation der Kunstwerke aus der vergangenen Ausstellung haben das Team der TORHAUS-GALERIE darin bestärkt, diesen Weg erneut zu beschreiten. Ich bin überzeugt, dass auch diese Werkschau wieder ein breites Publikum erreichen wird und darf Sie ermutigen, auch Freunde und Bekannte darauf aufmerksam zu machen.

Mein Dank gilt zunächst der Künstlerin, sich auf einen solchen Weg einzulassen, aber natürlich auch all denen, die an der Umsetzung in Wort und Bild tatkräftig mitgewirkt haben.

Seien Sie also herzlich willkommen bei der virtuellen Ausstellung „suchen und finden“ der Künstlerin
Greta Mindermann-Lynen.

Wolfgang Gieße
Stadt Göttingen, Fachdienst Friedhöfe

Herzlich willkommen in der virtuellen Ausstellung „suchen und finden“ mit Arbeiten von Greta Mindermann-Lynen. Gern hätten wir Sie in der TORHAUS-GALERIE in Göttingen persönlich begrüßt. Doch die Verhältnisse sind leider anders.

Und so ist diese in digitaler Form stattfindende Ausstellung mit Arbeiten aus den letzten zehn Jahren eine Herausforderung. Denn sie kann uns nur zweidimensionale Einblicke in die künstlerische Arbeit von Greta Mindermann-Lynen vermitteln. Nicht nur ihre Skulpturen sind aber dreidimensional, man müsste also eigentlich herumgehen und sie auch „befühlen“ dürfen, um sie mit allen Sinnen zu erfassen, was Greta Mindermann-Lynen in vielen Fällen zulässt. Auch ihre fotografischen Collagen erhalten durch Schichtungen unterschiedlicher Materialien und durch Übermalen oder Überzeichnen eine ins Dreidimensionale gehende Oberfläche, die sich aus einem Foto nur bedingt erschließt.

Diese bildhaften Arbeiten, fast immer in Reihen, beginnen mit Fotografien, die oft nach den Orten, an denen sie entstanden sind, benannt werden. Immer seltener verbleiben sie in der gegenständlichen Darstellung, Bilder, Ausschnitte oder -risse werden auf unterschiedliche Materialien gedruckt und zusammengefügt, Zufälle werden zugelassen oder auch herausgefordert. Die unterschiedlichen Herangehensweisen erschließen sich häufig durch Bezeichnungen wie Fotozeichnung, Fotodruckcollage oder Foliendruckcollage. Es lohnt sich also, einen Blick auf die Bezeichnung zu werfen, um dem Bild auf die Spur zu kommen.

Zum 40-jährigen Bestehen des Künstlerhauses Göttingen entwickelte Greta Mindermann-Lynen ein Objekt aus bunten Bausteinen (4a), daraus wurde die Serie „Farben“. Sie fotografierte in das Objekt hinein, fügte Ausschnitte neu zusammen und überarbeitete sie gelegentlich auch malerisch. Da das Objekt selbst immer wieder anders aufgebaut werden kann, können sich so immer wieder neue bildnerische Möglichkeiten ergeben, mit denen dann wieder unterschiedlich umgegangen werden kann.

In der Reihe „Erinnerungen“ von 2019 setzt sich Greta Mindermann-Lynen mit der Thematik der Erinnerung auseinander. Fotos, – einst als „Erinnerung an …“ – entstanden, werden zerschnitten und in neue Zusammenhänge gebracht, Erinnerungen zerfließen und verändern sich, werden anders bewertet oder lösen sich auf. Es bleiben nur noch Fragmente.

Die Skulpturen entstehen aus unterschiedlichen Steinen oder Hölzern. Oft bestimmt das Material, meist Fundstücke, den weiteren Prozess und das Ergebnis. Wozu regt das Vorhandene an? Was lässt es zu? Es entstehen meist abstrakte Skulpturen aus einem wohl austarierten Wechselspiel von Flächen und Linien, die ineinander übergehen oder gegeneinander stehen, oft auch als ein Innen und Außen mit unterschiedlich gestalteten Oberflächen. Die Steine wirken auch durch die ihnen eigenen Farbigkeiten, bei den Holzarbeiten wird die Wirkung gelegentlich durch farbige Fassungen unterstützt.

Bitte lassen Sie sich einfach auf die Arbeiten von Greta Mindermann-Lynen ein.
Der große Vorteil dieser Ausstellung ist, dass Sie sie ganz einfach jederzeit noch einmal besuchen können. Und wenn Sie etwas besonders anspricht, nehmen Sie Kontakt mit der Künstlerin auf und erleben das Werk im Original. Denn so beginnt oft eine ganz persönliche Beziehung zu einem Werk, das man dann auch nicht mehr missen möchte.

Ich wünsche Ihnen viele gute virtuelle und reale Begegnungen.
Agnes Gerken-Lüllmann